Panzerübungsplatz im Süntel – Wandern mit Geschichte

Panzerübungsplatz im Süntel – Wandern mit Geschichte

Unsere heutige Wanderung führte uns erneut in den Süntel – doch dieses Mal vorbei an einem längst verlassenen Panzerübungsplatz. Obwohl das Gelände schon lange nicht mehr genutzt wird, lassen sich im dichten Wald noch immer spannende Relikte aus vergangenen Zeiten entdecken. Diese Spuren der Geschichte verleihen der Tour einen besonderen Reiz und machen sie zu einem kleinen Abenteuer, das Natur und Vergangenheit auf faszinierende Weise verbindet.

Der Weg zum Panzerübungsplatz im Süntel

Der Weg zum Panzerübungsplatz im Süntel ist nicht leicht zu begehen, denn es handelt sich größtenteils um einen schmalen Trampelpfad, der von dichtem Laub bedeckt ist. Besonders bei feuchtem Wetter besteht eine erhöhte Rutschgefahr, weshalb eine gute Trittsicherheit unbedingt erforderlich ist. Dieser Abschnitt ist daher für Kinderwagen oder Fahrräder völlig ungeeignet. Sobald man den ehemaligen Panzerübungsplatz hinter sich gelassen hat, wird der Weg jedoch deutlich angenehmer. Die schmalen Pfade gehen in gut ausgebaute Wirtschaftswege über, die sich wesentlich leichter und entspannter begehen lassen

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Was ist vom Panzerübungsplatz im Süntel noch zu sehen?

Neben Mauerresten und verstreuten Betonbrocken gibt es noch ein Relikt, das erstaunlich gut erhalten ist. Wer jedoch hofft, auf einen alten Bunker zu stoßen, den muss ich enttäuschen. Stattdessen findet sich hier eine Panzerbrücke mit zugehörigem Mannschaftsgraben, die noch gut zu erkennen ist. Doch wer aufmerksam durch den Wald blickt, kann zwischen den Bäumen weitere Überreste ehemaliger Übungsstellungen entdecken – teils überwuchert, aber dennoch erkennbar. Diese Relikte erinnern an die militärische Vergangenheit des Gebiets und verleihen der Wanderung eine ganz besondere Atmosphäre.

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Die Geschichte hinter dieser Anlage:

Der ehemalige Panzerübungsplatz im Süntel nahe Haddessen bei Hessisch Oldendorf blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die britische Militärregierung im Frühjahr 1946 ein rund 250 Hektar großes Areal zwischen Süntel und Langenberg, um dort einen Schieß- und Panzerübungsplatz einzurichten. Dieses Gelände erstreckte sich von der Straße Welliehausen–Holtensen im Osten bis etwa zur Mitte zwischen Pötzen und der Landwehr im Westen. Während der Manöver dienten ausgemusterte Panzer als Zielobjekte, die von Stellungen am Todtenberg aus beschossen wurden.

Panzerübungsplatz im Süntel

Mit dem Abzug der britischen Truppen kehrte ein Großteil des Gebiets in den Besitz der ursprünglichen Eigentümer zurück. Ein etwa 25 Hektar großer Abschnitt blieb jedoch in militärischer Nutzung und wurde ab 1949 als Segelflugplatz verwendet. Bis 1964 hoben dort Segelflugzeuge ab, bevor der Flugbetrieb eingestellt wurde. In den darauffolgenden Jahren fanden nur noch gelegentliche militärische Übungen statt, während die Natur sich das Gelände langsam zurückeroberte.

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Heute ist das ehemalige Übungsareal als Naturschutzgebiet ausgewiesen und umfasst eine Fläche von 26,69 Hektar. Der nach Südwesten ausgerichtete Hang des Süntels bietet Lebensraum für eine artenreiche Flora und Fauna. Besonders bemerkenswert ist das Vorkommen der seltenen Gelbbauchunke sowie zahlreicher Feldvögel wie Rebhuhn, Feldschwirl, Goldammer und Baumpieper. Um die Verbuschung zu verhindern und die offene Landschaft zu erhalten, wird das Gebiet durch gezielte Beweidung gepflegt.

Fazit:

Auch wenn heute nicht mehr viele Relikte zu sehen sind, ist die Wanderung im Süntel dennoch spannend und eine willkommene Abwechslung. Die Geschichten dieser Region sind zahlreich, und es gibt noch viel mehr zu entdecken. Insgesamt handelt es sich um eine Wanderung der besonderen Art, bei der man auf den Spuren der Geschichte unterwegs ist.

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