Glashütte-Schieder Mythenweg
Ich nehme euch heute mit nach Schieder, auf ein Teilstück vom Mythenweg. Obwohl wir es November haben, ist es heute recht mild. Es lädt praktisch dazu ein Wandern zu gehen. Also auf geht es. Komoot ist mit am Start, ihr könnt also die Tour nachlaufen.
Inhaltsverzeichnis
Der Weg
Ich starte auf einem Wanderparkplatz, also auf einem asphaltierten abschnitt. Das ändert sich aber schnell, ich gehe ein Stück und bin dann auch gleich auf einem Schotterweg. Obwohl das Wetter angenehm ist, sind noch nicht viele andere Wanderer oder Spaziergänger unterwegs. Ich bin weiterhin auf Schotter unterwegs. Der Wald hat schon ein leichten Nebel, was ihn etwas verwunschen macht. Wie schön das doch ist.
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Wöhlbecker
Bis ins Mittelalter stellten die Wölbäcker, die wichtigste Form der Ackerbodenbewirtschaftung da. Die Einführung der Dreifelderwirtschaft mit langstrecken Wölbäckern gaben auf lange Sicht viel Gewinn ab. Und ist für das frühe Mittelalter sehr Prägend gewesen. Sie hielten etwas bis zum 19. Jahrhundert an, als Kunstdünger und Drainage diese Art von Beet bau überflüssig machten. Auf solch eine Landbenutzung gibt es in vorchristlicher Zeit kaum Hinweise, es gibt Indizien das die Umgestaltung der Blockackerflur zur Wölbäckerflur, im vor römischen Eisenzeit begann. Die Anlage von Wöläckern war zu dieser zeit technisch schon möglich.
Der Weg
Weiter geht es auf Schotterweg, es lässt sich angenehm laufen und es weiterhin für ein Herbsttag sehr war, die Sonne lacht auch, besser kann es jetzt ja nicht werden. Und wieder treffe ich auf was sehr unerwartetes, hier auf einer Bank ist wieder ein Schild angebracht.
Die Weiße Jungfrau
Vor langer Zeit hatte Hermann der Cheruskerfürst mit seinem Gefolge hier im Wald rund um die Herlingsburg seine Hofstätte. Dort lebte auch eine wunderschöne junge Frau mit langen, goldenen Haaren. Sie war eine von Hermanns Mägden. Eines Morgens begegnete sie beim Wasserholen einem stattlichen Krieger. Die beiden verliebten sich ineinander. Gemeinsam durchstreiften sie die Wälder. Nacht für Nacht lagen sie eng beieinander, beschützt vom samtblauen Himmel und den glitzernden Sternen. „Niemals soll diese Zeit zu Ende sein“, wünschte sich die junge Frau jeden Morgen bei Sonnenaufgang und jeden Abend bei Sonnenuntergang. Doch eines Tages herrschte große Unruhe im Lager. Und rasch sprach sich herum: „Es ist soweit. Hermann will gegen die Römer in die Schlacht ziehen.“ Der Krieger nahm seine Geliebte in die Arme: „Bald bin ich zurück, das verspreche ich.“
Dann ging er fort. Lange stand die schöne Jungfrau am Tor und sah ihm nach. Ihre Tränen wollten kein Ende nehmen. Die Wochen zogen ins Land. Täglich ging die junge Frau zum Tor und hielt Ausschau. Sie hoffte und bangte, aber ihr Geliebter kehrte nicht zurück. Ein Jahr verstrich. Und dann noch eins und noch eins. Silberglänzende weiße Strähnen durchzogen nun schon ihr Haar – aber sie gab nicht auf. Jedem erzählte sie: „Er kommt zurück. Er hat es versprochen.“ In einer bitterkalten Winternacht schlief sie für immer ein. Aber ihr Herz hat bis heute keinen Frieden gefunden. Nacht für Nacht wandelt sie umher, auf der Suche nach ihrem Geliebten. Wenn das Mondlicht auf ihrem weißen Haar schimmert, kann man sie genau hier sehen. Und manchmal hört man im Wind ein Wispern und Flüstern: „Er kommt zurück, er hat es versprochen.“
Die weiße Jungfrau oder die Bank des Versprechens | blühend, brennend & bunt (bluehend-brennend-bunt.de)
Der Weg
Nach einer Pause geht es weiter auf asphaltierter Straße und leicht Bergab. Das Wetter ist immer noch sehr angenehm. Meine Durchschnittes Geschwindigkeit liegt bei ca 4,9 km/h. Was für mich in Ordnung ist. Dann schauen wir mal was dieser weg noch so zu bieten hat. Leute , ich hab noch eine Mythen Bank gefunden .
Die Geschichte vom Känzler
Es war einmal ein Lügder Amtmann, auch „Känzler“ genannt. An manchen Tagen konnte er nicht anders, da musste er den Bauern einen Streich spielen. Mal machte er die Pferde scheu, so dass sie davonrasten. Dann wieder griff er in die Speichen der Wagenräder und hielt das Gefährt fest. Die Lügder Bauern waren zornig. „Wir wollen deine Streiche nicht“, riefen sie und jagten den Känzler aus dem Ort. Aus Angst versteckte er sich unterhalb der Herlingsburg. Als er starb, fand sein Geist immer noch keine Ruhe. Genau hier im Bereich des großen Quellteiches trieb er immer wieder sein Unwesen. Wenn ein Bauer mit Pferd und Wagen diese Stelle passierte, konnte es geschehen, dass ihm die Pferde durchgingen. Dann griff der Bauer zu einem Beil und schlug damit vorn auf die Deichsel, in dem Glauben, es sei des Känzlers Kopf. „Ha, jetzt hab ich dich, du alter Schurke“, rief er dann triumphierend. Aber niemandem gelang es, dem Känzler das Handwerk zu legen. Deshalb machten die Bauern schließlich um diesen Platz einen großen Bogen. Aber wer die Geschichte nicht kennt und hier reitet, dem kann es noch heute passieren, dass sein Pferd scheu wird. Und die Alten sagen dann: „Siehst du, es war wieder mal der Känzler.“
Die Geschichte vom Känzler | blühend, brennend & bunt (bluehend-brennend-bunt.de)
Der Weg
Weiter geht es nach einer kleinen Stärkung, mein weg ist Schotterweg und bergauf. Meine touren könnt ihr auch mit Fahrrad nach fahren ihr müsst sie nicht zwingt laufen. Und ich habe noch was entdeckt, und zwar die Überreste einer Wallanlage.
Wallanlage „Bomhof“
Der Bomhof wurde 1902 von den Archäologen Carl Schuchhardt und Otto Weerth bei Ausgrabungen der Herlingsburg entdeckt. Und mit dieser in Zusammenhang gebracht. Am Wall konnte man Standspuren von einem Doppelreihigen Holz Verbau finden. Was man auch finden konnte, waren mehrere Keramikfragmente die sich auf der 9 u. 10 Jahrhundert datieren lassen. Welche Funktion die Anlage hatte konnte man nicht richtig nachvollziehen. Die Archäologen gehen davon aus das sie als Wachposten fungiert hat , da auch mehre Hohlwege entdeckt wurden. Auch als kleine mittelalterliche Herrenburg wurde in Betracht gezogen, aber man kann es nicht genau sagen.
Fazit:
Da ich mich auf dem Rückweg befinde kann ich mit meinem Fazit beginnen, alles in allem war es ein sehr schöner weg. Mit dem Kinderwagen auch gut zu gehen. Was mich nur etwas stört ist die fast kaum vorhande Beschilderung des Weges. Mülleimer waren mal wieder Mangelware wie so häufig schon.
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